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Frauen in den Wechseljahren - aus Sicht des Ayurveda



Ich bin gerade Anfang 40 und dachte eigentlich immer, dass ich für die Wechseljahre noch sehr viel Zeit hätte. Allerdings merke ich, dass mein Zyklus schon seit einigen Monaten nicht mehr so regelmässig ist und ich während der Menstruation etwas erschöpfter bin als sonst. Daher habe ich begonnen, mich mit dem Thema Wechseljahre etwas mehr zu beschäftigen. Mich hat vor allem interessiert, wie der Ayurveda dieses Thema behandelt und ich möchte dies gerne mit dir teilen. Aus Sicht des Ayurveda sind die Wechseljahre ein ganz natürlicher Prozess - ein Übergang zwischen 2 Lebensphasen. Die Wechseljahre müssen nicht mit Beschwerden einhergehen. Ayurveda bietet so viele Möglichkeiten, Frauen in dieser besonderen Phase zu unterstützen und diese Phase mit Leichtigkeit und positiver Energie zu durchlaufen. Vielleicht inspiriert dich dieser Artikel und du bekommst Lust, die unterschiedlichen Elemente des Ayurveda einmal für dich auszuprobieren.

Was machen eigentlich die Wechseljahre so besonders und warum haben viele Frauen Angst vor den Veränderungen und Herausforderungen, die diese Phase mit sich bringt?


Der Beginn der Wechseljahre wird eingeleitet von der Prämenopause. Breits ab dem 40. Lebensjahr können schon erste Anzeichen und spürbare Veränderungen eintreten. Manche Frauen merken erst mal gar nichts von den Veränderungen im Hormonspiegel, die so nach und nach auftreten. Ein unregelmässiger Zyklus wird oftmals als erstes Anzeichen gedeutet. In der Regel dauern die Wechseljahre etwa 10 Jahre. Das ist ein langer Zeitraum. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Frau die Anzeichen einer Veränderung oder Dysbalance frühzeitig erkennt und sich entsprechend danach ausrichten kann, damit es gar nicht erst zu den typischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Erschöpfung, Gelenkschmerzen, Schlaflosigkeit, etc. kommt. Viele Frauen verbinden mit den Wechseljahren etwas Unangenehmes und haben Angst vor dem Älterwerden, dem Libidoverlust und der abnehmenden Leistungsfähigkeit Für andere Frauen haben die Wechseljahre jedoch auch einen positiven Wert: Sie nutzen die Phase, sich neu zu orientieren und sich über ihre ganz persönlichen Interessen klar zu werden. Letztendlich geht jede Frau anders mit den Wechseljahren um. Es ist ein natürlicher Prozess im Leben einer Frau und bietet viele Möglichkeiten, das Leben neu zu gestalten.

Was bedeuten die Wechseljahre aus Sicht des Ayurveda?


Das Leben einer Frau ist von unterschiedlichen Phasen geprägt. Immer wieder kommt es zu hormonellen Schwankungen während der Pubertät, dem Menstruationszyklus und der Schwangerschaft sowie im Übergang in die Wechseljahre bis hin zur Menopause. Das Auf und Ab der Hormone fordert uns immer wieder auf uns anzupassen und uns neu auszurichten. Der Ayurveda hilft dabei, die einzelnen Phasen einer Frau besser zu verstehen und mit den Veränderungen liebevoll umzugehen. In den verschiedenen Phasen sind die Doshas, unabhängig von der individuellen Grundkonstitution, unterschiedlich ausgeprägt.


Die Phase im Alter von 16 bis 40 ist die reproduktive Phase und ist vor allem durch Pitta dominiert. Die Frau ist voller Energie und Tatendrang, setzt ihr Wissen ein, gestaltet ihr Leben und bekommt Kinder. Mit dem Eintritt in die Wechseljahre (Prä-/Perimenopause) ab dem 40. Lebensjahr verabschiedet sich die Frau aus der Phase der Verantwortung für die Gesellschaft und tritt ein in die Phase der Freiheit. Diese Phase ist durch das Vata dominiert. In der Regel ist die Familienplanung schon abgeschlossen und die Kinder schon so selbständig, dass die Mutter wieder mehr ihren eigenen Interessen nachgehen kann. Die Frau kann sich auf sich selbst und ihre Ziele und Wünsche konzentrieren. Sie tritt in die Phase der «weisen Frau» ein, sie verändert sich nicht nur körperlich, sondern auch mental und emotional. Der Übergang von der Pitta- in die Vata-Phase kann für viele Turbulenzen sorgen, wenn die Frau nicht vorbereitet ist. Die beiden Doshas nehmen nicht einfach langsam zu und ab, sondern sie treten miteinander in Wechselwirkung und reizen sich gegenseitig. Die Menopause - also das Ausbleiben der Menstruation - tritt etwa ab dem 50. Lebensjahr ein.

 

Was sind die Ursachen für Beschwerden in den Wechseljahren?


In der Praxis zeigt sich, dass in den Wechseljahren auch das Pitta mitansteigt. Um die nachlassende Hormonproduktion auszugleichen, wird das Hormonsystem nochmals „angekurbelt“. Es entsteht auf allen Ebenen mehr Hitze. Viele Frauen berichten über verstärkte und verlängerte Blutungen, Hitzewallungen, Gefühlsausbrüche und Schlafstörungen. Durch die Schwankungen von Pitta und Vata kommt schnell zu einer Schwächung des Verdauungsfeuers (Agni) und zu einer gegenseitigen Reizung der beiden Doshas. Aber auch unsere veränderte Lebensweise im Vergleich zu früher hat Einfluss auf die Wechseljahre. Vielen Frauen werden erst mit Ende 30 oder Anfang 40 das erste Mal schwanger oder sind noch beruflich / privat stark engagiert und möchten dies auch nicht einfach so aufgeben. Hinzu kommt die fehlende Akzeptanz, das bekannte Rollenmuster zu verändern, der Leistungsdruck und der ständige Wettbewerb untereinander spielen ebenfalls eine grosse Rolle. Viele Frauen haben Mühe sich zu verändern und teilweise auch Angst davor, wie das Umfeld reagieren könnte. Andauernder Stress führt dazu, dass das Nervensystem überaktiviert ist und der Körper nicht zur Ruhe kommen kann. Dabei ist Regeneration so wichtig in dieser Phase der Umstellung.


Was sind die Beschwerden in den Wechseljahren?


Grundsätzlich bestimmen unsere Grundkonstitution und unser aktueller Gesundheitszustand die Dauer der Wechseljahre und den Zeitpunkt der Menopause sowie die Art der Symptome. Je stärker das Vata Dosha, umso stärker ist die Reaktion auf die Umstellung. Das Vata beeinflusst auch die anderen beiden Doshas. Zusätzlicher anhaltender Stress verstärkt die Symptomatik und führt zu Verdauungsstörungen, Ama-Bildung (Schlacken) und Gewebereduktion.

Zu viel Vata führt u.a. zu Trockenheit, Kopfschmerzen, Osteoporose, mentale Spannung, Schlafstörungen, Blasenschwäche, Vaginalstörungen, Abnahme des Gewebes, Arthrose, Gelenkbeschwerden, unregelmässiger Zyklus, Nervosität und Angst.

Zu viel Pitta zeigt sich vor allem in Hitzewallungen, Trockenheit, Kopfschmerzen, stärkeren Blutungen, Schwitzen, Gereiztheit, Schlafstörungen, Hautunreinheiten, brennenden Hände und Füssen, Entzündungen im Urogenitaltrakt.

Zu viel Kapha führt u.a. zu Gewichtszunahme, schwacher Verdauung, Stoffwechselstörungen, Wasseransammlungen, Lethargie, Antriebsschwäche, Zysten, Fibromen der Gebärmutter und der Brust.


Wie bekommen wir die Beschwerden in den Griff? Was können wir präventiv machen, um uns so gut wie möglich vorzubereiten?


Grundsätzlich gilt: Bevor Frauen in die Wechseljahre kommen, macht es Sinn, bestehende Dysbalancen auszugleichen, damit der Körper optimal vorbereitet ist.

  • Stärke dein Verdauungsfeuer (Agni) vor und während der Wechseljahre

  • Nähre deinen Körper mit der für dich richtigen Ernährung

  • Beseitige vorhandenes Ama (Schlacken)

  • Gleiche Ungleichgewichte der Doshas aus

Ausserdem spielt es eine Rolle, mit welchem Gefühl und mit welchem Mindset die Frau in die neue Phase des Lebens übergeht. Bist du bereit, etwas in deinem Leben zu verändern?

Bist du bereit, diese neue Lebensphase zu akzeptieren und die Menopause als Chance zu begreifen, die positiven Aspekte des Vata-Doshas für dich zu nutzen?

Das Vata steht für Leichtigkeit, mentale Beweglichkeit und Kreativität. Die Wechseljahre geben dir die Freiheit und den Raum, Dinge loszulassen und Neues auszuprobieren. Vielleicht hilft es dir, dich mit anderen Frauen zu verbinden, dich austauschen und die femininen Energien mehr auszuleben. Unterstützung im Haushalt, Veränderung deiner Work-Life-Balance, mehr Zeit für dich können ebenfalls dazu beitragen, das innere Gleichgewicht herzustellen und für Ruhe und Entspannung zu sorgen. Kleine Veränderungen können schon sehr viel bewirken.


Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick in die Wechseljahre aus Sicht des Ayurveda geben. Falls du mehr über die Grundprinzipien des Ayurveda erfahren möchtest, melde dich gerne bei mir. Im Rahmen meines Ayurveda Coachings für Frauen finden wir gemeinsam heraus, welche Lebensmittel und Gewohnheiten dich dabei unterstützen, in deiner Balance zu bleiben. Du lernst dich und deine Bedürfnisse besser wahrzunehmen und dich intuitiv danach auszurichten.

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